Versteckt hinter einer Häuserfront liegt die 1882 erbaute Synagoge in Pulheim-Stommeln, das einzige erhaltene jüdische Gebetshaus im Rhein-Erft-Kreis. Dass die Synagoge nicht wie fast alle anderen Synagogen während der Novemberpogrome 1938 niedergebrannt wurde, lag an dem Umstand, dass die jüdische Gemeinde die Synagoge bereits im Mai 1937 unter dem Druck der wachsenden Verfolgung an einen benachbarten Landwirt verkauft hatte und dieser das Gebäude als Abstellplatz nutzte.
1977 startete der Verein für Geschichte und Heimatkunde gemeinsam mit der Stommelner Freiwilligen Feuerwehr Bemühungen, das Kulturdenkmal zu erhalten. Die Stadt Pulheim erwarb das Gebäude 1979 und schuf so die Voraussetzungen für seine Restaurierung.
Seit 1983 wird die Synagoge als städtisches Kulturzentrum genutzt. 1991 initiierte die Stadt das Kunstprojekt Synagoge Stommeln – eine Reihe von Ausstellungen international renommierter Künstler.
Max Neuhaus, ein Pionier der Gattung Klanginstallationen, entwickelte 2007 sein Time Piece Stommeln 2007 als permanente Klanginstallation für die Synagoge. Seitdem ist ein über die Dauer weniger Minuten anschwellender Ton als „Stimme der Synagoge“ täglich dreizehn Mal in der Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang auf dem Dorfanger (Marktplatz) zu hören, am 10.09. u.a. um 15:33-15:39 und 16:38-16:44 Uhr.